Der Herbert Stream hat sich mit seinem ausgefallenen Charme als einer meiner persönlichen Favoriten erwiesen, vielleicht sogar zu dem landschaftlichen Lieblingsplatz auf den Falkland Inseln. Fischt man an den namhaften Flüssen wie dem Warrah und Chartres auf Westfalkland oder den großen Buchten auf Ostfalkland kommt man sich bisweilen sehr klein und unbedeutend vor in der großen Weite der falkländischen Landschaft. Ganz anders am Herbert Stream. Man wird sofort hineingesogen in seine grüne Senke und den mit vielen Kräutern, Gräsern und Beeren bewachsenen Hängen, man taucht ein in eine eigene Welt, gerade so, als wäre man Teil des Eposes „Herr der Ringe“. Es würde einen nicht wundern, würde Frodo Beutlin mit Sam um die Ecke streifen und Gollum einen Fisch aus dem Wasser ziehen. Und zu alledem gibt es auch noch Fisch im Überfluss! Die Strecke zwischen der Bailey Bridge bis zum Gezeitenbereich ist ein sensationelles, sauerstoffreiches Gewässer mit einer guten Strömung. Ich habe selten ein solch klares und gesundes Gewässer gesehen, mit einer überragenden Vielfalt an Unterwasserpflanzen und einem guten Pool nach dem anderen. Kurz: Ein wahres Himmelreich für die dort stehenden Bach- und Meerforellen, die alle in exzellentem, gesunden Zustand und gut genährt sind. Doch man sollte nur große Fische erwarten, wenn es ausreichend Niederschlag gegeben hat! Ich konnte es kaum glauben, als ich bei günstigen Bedingungen ein echtes Monster von Forelle aus dem Kraut habe herauskommen sehen, die an meiner Fliege interessiert war. Mich hat die Größe jedoch so perplex gemacht, dass ich mit dem Anschlag meiner Trockenfliege zu langsam war. Doch – Heureka! – viele andere Forellen folgten ihrem Beispiel und die habe ich nicht verloren.
