John brachte uns auf seine lässige Art querfeldein, durch Zaun und Koppel, über Stock und Stein, durch Höhen und Täler, über Heidewiesen und Moore zu einem Punkt der Port San Carlos Bay, die es in sich hatte. Er schmunzelte nur, wie wir verwöhnte Stadtkinder während abenteuerlichen Überlandfahrt etwas bleich wurden. Für einen Camp Bewohner ist dies wohl nur ein kurzer Nachmittagsspaziergang. Er brachte uns zu einer Stelle mit einer alten Ruine. Von Menschenhand vor langer Zeit aufgeschichtete Steine sind in hierzulande nichts Außergewöhnliches. Im dünn besiedelten Camp der Falkland Inseln aber etwas Exotisches.
Der Ort und die Ruine waren das ehemalige Domizil des Ehepaars Blackley, die hier noch Ende des 19.Jahrhunderts lebten.
Dank dem deutschen Photographen Gustav Schulz, der 1887 für ein Jahr auf den Falkland Inseln wertvolle Photographien machte, wurde deren Leben bildlich festgehalten. Mr. Blackley verdiente seinen Unterhalt als Hirte und Gaucho im Dienste eines Großgrundbesitzers. Das Ehepaar adoptierte in jungen Jahren zwei Mädchen, die als lokale Schönheiten galten – sehr zum Leidwesen der hiesigen Pferdebesitzer, denn die jungen Burschen stahlen häufig des Nachts deren Pferde, um die Mädchen zu besuchen. Nichtsdestotrotz war die Familie so beliebt, daß die spätere Witwe Blackley bis ans Lebensende von den örtlichen Händlern Tabak für ihr Pfeifchen geschenkt bekam.